Portrait Engl. Cocker


Das Einsatzgebiet des smarten Briten lag von Anfang an bei der Jagd. Stöbern, spurlautes Jagen, Apport und Schweißarbeit sind die eigentlichen Stärken des schönen Spaniels. Und auch als Rauschgifthund an Bahnhöfen und Flughäfen sind English Cocker Spaniels bewährt. Ihr hervorragender Geruchssinn macht es möglich. Doch der Hund mit dem melancholischen Touch im Blick ist auch ein zauberhafter Familienhund. Nicht umsonst gehört er seit vielen Jahren zu den beliebtesten Hunderassen Deutschlands. Dennoch sollte man sich vor der Anschaffung eines English Cocker Spaniels bewusst machen, dass es sich bei ihm um einen waschechten Spaniel handelt. Ein hohes Bewegungsbedürfnis ist ebenso rassetypisch wie der Wunsch nach abwechslungsreicher Beschäftigung. Ein Spaniel möchte möglichst viel Neues lernen, und zeigt ein reges Interesse an seiner Umwelt. Hecken und Gebüsche laden ihn unweigerlich zu einer ausgiebigen Stöbertour ein, bei der die feine Nase des Hundes zum Einsatz kommt. Wasser zieht die meisten English Cocker Spaniels geradezu magisch an und am liebsten vergnügen sie sich sogar rund ums Jahr im erfrischenden Nass.

Erziehung ist wichtig


Klugheit, Anhänglichkeit und Temperament sind Eigenschaften, die Liebhaber des English Cocker Spaniels schätzen. Die verspielten Vierbeiner strahlen darüber hinaus eine Fröhlichkeit aus, die den Alltag erhellt und das Leben einfach schöner macht. Nun gut, ein Manko gibt es, aber auch darüber lässt sich diskutieren: Kaum ein Hund kann so herzerweichend blicken, wenn es darum geht, einen Leckerbissen zu erbeuten und das schlägt sich – bei entsprechender Erfolgsbilanz – ganz gerne auf der Waage nieder. Letztendlich ist das Betteln aber auch eine Erziehungssache. Und einer konsequenten Erziehung bedürfen English Cocker Spaniels nun einmal. Sie neigen ansonsten ganz gerne dazu, in der Familie den Ton anzugeben. Gutes Benehmen hat übrigens auch mit ausreichend Auslastung zu tun. Das ausgeprägte Temperament des English Cocker Spaniels bedarf der Auslastung. Kommen Bewegung und Abwechslung zu kurz, entwickelt sich der agile Spaniel zu einem unausgeglichenen Zeitgenossen, der dann auch schon einmal unerwünschte Eigenschaften an den Tag legt. Mit liebevoller Konsequenz erreicht man jedoch problemlos das Erziehungsziel. Ausnahmen sollte man dabei meiden. Der pfiffige Spaniel merkt sich nämlich jede Schwäche seines Zweibeiners und profitiert hemmungslos davon.


Jagdliche Motivation


Waren es früher vor allem Jäger, die sich für English Cocker Spaniels begeisterten, so sieht die Rasse heute einem weitaus vielfältigeren Anforderungsprofil entgegen. Als Haus- und Begleithund in Familien fühlt sich der charmante Brite äußerst wohl. Eine sehr enge Anbindung an seine Familie ist ihm wichtig. Man sieht die eifrigen Jagdhunde auf Agility-Plätzen, bei Obedience-Prüfungen und vielen anderen Sportarten, was dem angeborenen Temperament der Rasse natürlich sehr entgegen kommt. Die jagdlichen Fähigkeiten haben sich trotz dieser Entwicklung hin zum Freizeithund nicht zurück entwickelt. Schließlich gibt es nach wie vor viele Cocker Spaniel-Halter, die Wert auf eine jagdliche Führung ihres Hundes legen. Wer einen reinen Familien- und Ausstellungshund möchte, sollte sich bei Züchtern umsehen, die diesen Schwerpunkt innerhalb ihrer Zucht setzen. English Cocker Spaniels aus jagdlichen Zuchten sollten auch in diesem Bereich zum Einsatz kommen. Sie wären mit einer reinen Familienhund-Haltung eventuell unterfordert. Es sein denn, die Familie sorgt für ein rassespezifisches Alternativ-Programm.
Pflege
In punkto Pflege sind Cocker Spaniels relativ unkompliziert. Relativ, weil der perfekte Ausstellungs-Look schon etwas mehr Einsatz erfordert als die Pflege eines reinen Familienhundes. Greift man regelmäßig – mindestens zweimal pro Woche - zur Bürste, reicht das für den Alltag. Idealerweise sollte das attraktive Haarkleid alle ein bis zwei Tage mit dem Strich gebürstet werden. Ohren, Vorderläufe, Brust, Bauch, Hinterläufe und Gesäß werden mit einem groben Kamm gepflegt. Mit einem feinen Kamm entfernt man anschließend gelöste, tote Haare. Verfilzungen entwirrt man vorsichtig mit den Fingern oder schneidet sie notfalls heraus. Eine Bürste mit Metallborsten ist beim Styling auch recht hilfreich. Die Achselhöhlen, Behänge und Fahnen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, weil sich hier besonders leicht Verfilzungen bilden. Wichtig: Das Haarkleid eines English Cocker Spaniels sollte nie geschnitten oder geschoren werden, weil beides die rassetypische Felltextur zerstört. Professionelles Trimmen, das Auszupfen abgestorbener Haare, bringt den gewünschten Erfolg. Die wunderschönen langen Ohren bedürfen regelmäßiger Kontrolle und sollten gereinigt werden, wenn sich darin Verschmutzungen befinden.


Robust und fröhlich


Der sportliche Brite ist mit einer durchschnittlichen Widerristhöhe von 38 bis 41 Zentimetern Widerristhöhe ein mittelgroßer, kompakter Hund mit ausgewogenen Proportionen. Das quadratische Gebäude ist muskulös. Auffallend sind auch der tiefe Brustkorb und die breite, muskulöse Hinterhand. Dadurch wirkt der English Cocker Spaniel robust und genau das ist er auch. Der Kopf des schönen Spaniels sieht aus wie fein gemeißelt und ist sehr ausdrucksvoll. Der kräftige, quadratische Fang ist für den jagdlichen Einsatz (Apport) prädestiniert. Wobei es optisch durchaus Unterschiede zwischen so genannten Gebrauchs-Cockern (Arbeitslinie) und den Normen der Rassehundausstellungen entsprechenden Cocker Spaniels gibt. Und nicht nur das. Auch vom Wesen her unterscheiden sich beide Linien: Gebrauchs-Cocker sind hoch passionierte Stöberhunde, die einen ausgeprägten Spurwillen haben. Ihr hochkarätige Nasenleistung geht Hand in Hand mit einem starken Finderwillen, angewölfter Bringfreude und guten Leistungen als Verlorenbringer. Jagdlich gezüchtete Cocker zeigen meistens auch einen lockeren Spurlaut.
Das unermüdliche Rutenspiel ist Ausdruck der angeborenen Fröhlichkeit des English Cocker Spaniels. Das glatte, seidige Haarkleid sollte keinesfalls drahtig oder wellig sein. - Auch nicht zu üppig oder gar lockig. Die Rasse präsentiert sich in einer herrlichen Farbvielfalt. Einfarbig: Schwarz, Rot, Gold, Leber (Schokoladenbraun), Schwarz mit Loh, Braun mit Loh. Bei diesen Farben ist kein Weiß, außer ein kleiner Fleck an der Brust, erlaubt. Mehrfarbig: Zweifarbig > Schwarz-Weiß; Orange-Weiß; Braun-Weiß; Orange-Weiß. All diese Farben kőnnen mit oder ohne Tüpfelung sein. Dreifarbig: Schwarz, Weiß mit Loh; Braun, Weiß mit Loh. Schimmel: Blauschimmel, Orangeschimmel, Braunschimmel, Blauschimmel mit Loh, Braunschimmel mit Loh.


 





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